Franz ist Student der Geisteswissenschaften, Wiener Expat an einer deutschen Universität, leidenschaftlicher Kaffeetrinker und stets um seine Höflichkeit bemüht.
Als ihm zur denkbar ungünstigsten Zeit das Kaffeepulver ausgeht, muss er sich auf eine Höllenfahrt durch seine Studi-Groß-WG und das unsichtbare Dickicht sozialer, gesellschaftlicher und psychologischer Zwänge begeben.
Über den Film
Einerseits ist der Mensch ein soziales Tier und braucht Seinesgleichen um sich herum, andererseits sind die Anderen bekanntlich die Hölle. Wer einmal in einer WG gelebt hat, weiß genau, wovon die Rede ist. Selbst vermeintlich ganz nach den Wünschen der Gemeinschaft gestaltbare Sozialstrukturen sind nicht ohne Zwänge, weil jedes Individuum eigene innere Zwänge mitbringt. Das Entstehen sozialer Hierarchien genau zu beobachten ist oft faszinierend – und manchmal auch etwas unheimlich.
Es muss nicht gleich ein pathologisches Helfersyndrom sein, aber Figuren, die sich besonders um das Gemeinwohl bemühen und dazu tendieren, eigene Affekte und Bedürfnisse zum (vermeintlichen) Wohl der Anderen zu verdrängen, eignen sich ideal, um den Problemen unreflektierter Selbstaufopferung mit sympathischem Blick nachzuspüren. Diese Überlegungen führten zur Figur Franz.
“Die Wiener Comedia” ist eine 12-minütige Komödie, eine rasante Jagd durch ein Tübinger Wohnprojekt und eine Ode an das Studentenleben.